Traurig, aber wahr: Wer einmal Giersch im Garten hat, wird ihn nur schwer wieder los. Doch gebt bloß nicht auf, sonst überwuchert das Unkraut über kurz oder lang euer schönes, grünes Paradies. Hier lernt ihr effiziente Strategien kennen, um den Giersch zu bekämpfen.
Giersch bekämpfen: Was hilft wirklich?
Wer Giersch bekämpfen will, muss hartnäckig bleiben!
Dass man auf den Giersch, botanisch Aegopodium podagraria, gut verzichten kann, liegt vor allem daran, dass er nach dem Motto lebt „doppelt hält besser“. Er will sich ausbreiten – um jeden Preis. Seine Wurzeln kriegt man kaum noch los, die Samen keimen selbst nach Jahren noch. Kurz und gut: Das Grauen trägt den Namen Giersch. Doch wer hartnäckiger bleibt als das fiese Unkraut, hat gute Chancen, es zu entfernen.
1. Früh mit dem Jäten anfangen
Es lohnt sich, schon im Februar/März mit dem Jäten zu beginnen. Bewaffnet euch am besten mit Grabegabel und/oder Unkrautstecher. Mit Hacke oder Spaten würdet ihr die Wurzeln zerteilen und den Giersch noch beim Ausbreiten unterstützen. Lockert zuerst den Boden, sodass sich die Wurzelgeflechte leicht und möglichst ohne abzubrechen herausziehen lassen. Dieses zeitige Eindämmen nimmt dem Wurzelunkraut seinen Wachstumsvorsprung und schlägt es im richtigen Moment zurück. Die gejäteten Pflanzenteile entfernt ihr über die Biotonne aus eurem Garten. Auf keinen Fall auf den Kompost geben.
2. Blüten abschneiden, bevor sie Samen bilden
Selbst wenn die weißen Blüten gutes Futter für nützliche Insekten abgeben: Schneidet sie ab, bevor sie Samen bilden. Die Samen vom Giersch sind ähnlich hartnäckig wie die Wurzeln und bleiben sehr lange keimfähig. Wem das schwerfällt, der lässt den Bienen und anderen Insekten zumindest ein paar der weißen Blütenstände übrig.
3. Stauden ausgraben, Giersch-Wurzeln entfernen
Sind Stauden mit dem Unkraut durchzogen, bleibt euch nichts anderes übrig als die Horste aus dem Boden zu nehmen und jedes Würzelchen herauszulesen, bevor ihr eure Stauden-Lieblinge wieder einpflanzt. Den Giersch restlos entfernen – das ist das Ziel! Seht es positiv: So verbindet ihr das Jäten mit dem Teilen der Stauden. Am Ende habt ihr mehr als vorher.
4. Mit schwarzer Folie das Licht aussperren
Unbepflanzte Stellen im Garten könnt ihr mit schwarzer Folie abdecken, die kein Licht durchlässt. Ohne Licht überlebt keine Pflanze dauerhaft, selbst der Giersch nicht. Zugegeben, es dauert schon zwei Jahre, bis der Giersch darunter kapituliert. Zumindest die Rhizome, die Samen können auch später noch aus ihrem Schlummer erwachen. Rindenmulch, Kies oder ähnliches Material kaschiert die Folie, damit der Garten in der Zwischenzeit wenigstens ein bisschen schöner aussieht.
5. Immer wieder hacken
Hacken gehört nicht zu den besten Strategien, wenn ihr Giersch bekämpfen wollt. Wenn ihr trotzdem hackt, dann besser nur an der Oberfläche und in regelmäßigen Abständen. Werden die Blätter immer wieder entfernt, sollte das die Pflanzen mit der Zeit schwächen und aufgeben lassen.
6. Mähen gegen Giersch im Rasen
Im Rasen verschwindet der Giersch durch das ständige Mähen bald von allein. Wenn er Woche für Woche sein Laub verliert, sammelt er – wie beim Hacken – nicht genug Kraft, um sich weiter auszubreiten.
Besser als Bekämpfen: Giersch vorbeugen
Habt ihr keinen Giersch im Garten und wollt, dass das so bleibt, solltet ihr auf diese beiden Dinge achten:
- Untersucht alle neuen Pflanzen vor dem Einsetzen haargenau, ob nicht irgendwo ein Stückchen Giersch-Wurzel daran zu finden ist. Gefährlich sind vor allem Geschenke aus anderen Gärten.
- Schaut zum Nachbarn oder fragt nach, ob sich das Wurzelunkraut dort bereits ausgebreitet hat. Falls ja, kann eine Wurzelsperre zur Grundstücksgrenze sinnvoll sein. Sie muss aus undurchlässigem Material bestehen. Grabt sie 80 Zentimeter tief senkrecht in den Boden ein. Anfliegende Samen hält sie nicht auf, aber die Wurzeln stoppt ihr damit.
Warum Giersch ein echtes Problemunkraut ist
Giersch zieht alle Register. Das macht es schwer, ihn zu bekämpfen. Seine Nachkommen streut er nicht nur über Samen in die Welt. Auch unterirdisch gibt er alles, um die Herrschaft über den Garten an sich zu reißen. Der Giersch entwickelt ein ausgedehntes Wurzelwerk und aus jedem noch so kleinen Wurzelteilchen bildet sich sofort eine neue Pflanze. Die Wurzeln brechen unfassbar leicht ab. Wenn man da nicht akkurat beim Entfernen vorgeht, könnt ihr euch vorstellen, wohin das führt: Auf direktem Weg zu einer geschlossenen Giersch-Decke.
Giersch wächst quasi überall
Zwar sind dem Giersch schattige Stellen, etwa unter Gehölzen, mit frischem, stickstoffreichem Boden am liebsten. Das heißt nicht, dass er sich darauf beschränkt. Und so durchzieht er auch besonnte Plätze, ist unter Hecken zu finden und in dicht bepflanzten Staudenrabatten.
Extra-nervig beim Bekämpfen: Giersch wuchert selbst direkt in den Staudenhorsten und im Rasen. Um Gartengrenzen schert er sich nicht. Ein Zaun ist für Giersch kein Hindernis.
Mit diesen Eigenschaften gewinnt der Giersch mühelos den Titel „Das hartnäckigste Unkraut“.
So erkennt ihr Giersch
Grüne Blätter, weiße Blüten – das reicht nicht aus, um Giersch zweifelsfrei zu identifizieren. Besser geht es mit diesen Details.
Dreigeteilte Blätter
Schon früh im Jahr schlüpfen die ersten Triebe aus dem Boden. Ihr erkennt sie gut an den dreiteiligen, anfangs noch glänzenden Blättern, die jeweils zu dritt an einem dreikantigen Stängel sitzen. Je nach Standort wird dieser Blätter-Teppich zehn (an sonnigen Stellen) bis 40 Zentimeter und mehr (im Schatten) hoch.
Weiße Blüten und sichelförmige Früchte
Etwa ab Mai oder Juni öffnen sich die weißen, doppelten Blütendolden an bis zu einem Meter langen, gefurchten Stängeln. Ab August erscheinen die Samen tragenden Früchte, die Kümmel zum Verwechseln ähnlich sehen.
Helle Wurzeln und angenehmer Geruch
Wer jetzt immer noch unsicher ist, ob er Giersch vor sich hat, sollte an der Pflanze schnuppern und versuchen, eine aus dem zuvor gelockerten Boden zu ziehen. Riecht es nach Möhre und Petersilie und kommen beim Ziehen weitreichende Wurzelschnüre mit, ist der Fall sonnenklar: Giersch-Alarm!
Solltet ihr doch kein Giersch in eurem Garten haben, findet ihr bei den Top 10 der häufigsten Unkräuter bestimmt euren Übeltäter! Und unter Unkraut bekämpfen bekommt ihr mehr Infos, wie ihr Unkäuter effektiv bekämpfen könnt.
Giersch wurzeltief bekämpfen
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Wirkt über die Blätter und an den Wurzeln
Das Präparat setzt dabei auf zwei Wirksysteme. Eine Fettsäure, wie sie auch in der Natur vorkommt und oberirdisch ansetzt, und ein Wachstumsregulator, der in den Wurzeln wirkt, bekämpfen die unerwünschten Pflanzen schnell und wochenlang. Selbst bei kühlerem Wetter, ab 10 Grad Celsius, weshalb ihr es schon im Frühjahr und bis in den Spätherbst einsetzen könnt.
Finalsan AF GierschFrei*,°,°°° anwenden
- Wartet, bis der Giersch-Teppich zehn Zentimeter hoch ist. Nur dann nehmen die Pflanzen über die Blätter genug von den Wirkstoffen auf.
- Besprüht alle Blätter und Triebe rundum und tropfnass mit dem Mittel. Wenn ihr das Prozedere wiederholt, sobald die Restpflanzen wieder zehn Zentimeter hoch sind, ist der Giersch in der Regel weitgehend verschwunden.
Finalsan AF GierschFrei*,°,°°° könnt ihr direkt spritzen, Finalsan* Gierschfrei verdünnt ihr in Wasser und bringt es mit einer Spritze aus. Bereits nach wenigen Stunden trocknen die Blätter ein.
- Gut zu wissen: Holzige Pflanzenteile nehmen die Wirkstoffe nicht auf. Ihr könnt es also problemlos unter Obstbäumen oder Hecken anwenden. Sobald der Belag auf den Blättern angetrocknet ist, dürfen Haustiere die Fläche wieder betreten.
- Auch gut zu wissen: Die Finalsan*-Produkte wirken auf alle Pflanzen. Sie unterscheiden nicht zwischen Stauden und Unkraut. Im Staudenbeet empfiehlt es sich daher, mit einem Spritzschirm zu arbeiten, um die Kulturpflanzen zu schützen.