Die Europäische Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa) ) ist verwandt mit den Heuschrecken und gehört zur Familie der Maulwurfsgrillen. Erwachsene Tiere erreichen eine Körperlänge von bis zu 5 cm und sind braun gefärbt. Die Vorderfüße sind zu auffälligen Grabschaufeln ausgebildet. Gleichfalls auffallend ist das robuste und große Halsschild, das beim Graben unterstützt. Die erwachsenen Maulwurfsgrillen besitzen Flügel, mit denen sie kurze Strecken zurücklegen können. Sie können auch schwimmen.
Maulwurfsgrillen bevorzugen als Lebensraum leichte, warme und tiefgründige Böden, die weder ganz austrocknen noch zu Staunässe neigen. In Deutschland treten sie hauptsächlich im Süden und auch im Osten auf, im Norden oder Westen sind sie kaum bekannt. Sie legen in den Böden weitreichende, fingerdicke Gangsysteme an. Der Schaden in den Beeten oder im Rasen erfolgt durch den Fraß an den Wurzeln und durch die wühlende Tätigkeit der Tiere. Als Pflanzen, die befallen werden können, kommen verschiedene Gemüsekulturen, Getreidesaaten, Kartoffeln und auch Rasen in Frage, auch im Weinbau können sie schädigend auftreten. Neben Pflanzenwurzeln ernähren sich Maulwurfsgrillen auch von tierischer Kost, insbesondere von Insekten(-larven) und Würmern. Somit sind Maulwurfsgrillen zum Teil auch als Nützling anzusehen.
Die Paarung der Maulwurfsgrillen findet ab April/Mai statt, sowohl in den oberen Bodenschichten als auch nachts außerhalb des Bodens. In Nestern, die in 20 bis 25 cm Bodentiefe liegen, legt das Weibchen 200 bis 300 Eier ab. Jede weibliche Maulwurfsgrille legt drei bis vier Nester an. Wenige Wochen später schlüpfen die flügellosen Larven, die sich in ihrem Entwicklungszyklus zum erwachsenen Insekt fünfmal häuten. Die Dauer der Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Insekt beträgt 1,5 bis 2 Jahre. Maulwurfsgrillen können danach noch ein weiteres Jahr leben.