Ein Naturgarten ist ein vielfältiger Garten, in dem ihr nicht ständig jäten müsst, Vögel beobachten könnt und den Wildblumen auf eurer Blumenwiese beim Blühen zuschaut, statt Rasen zu mähen. Hier gehört Ärger mit Schädlingen der Vergangenheit an, weil genug Nützlinge da sind, die fiese Gesellen aussortieren, bevor sie zur Plage werden. Um Vögel, Igel, Fledermäuse, Wildbienen, Marienkäfer und Co. in euren Garten zu bekommen, empfehlen wir euch im ersten Schritt für Futter, Unterschlupf und Plätze zum Nisten zu sorgen. Wir zeigen euch, wie das geht.
Naturgarten
Warum Nützlinge fördern?
Nützlinge nehmen euch viel Gartenarbeit ab. Sie helfen euch, Schädlinge in Schach zu halten, sodass ihr ohne Pflanzenschutzmittel auskommt. Andere machen den Boden fruchtbar oder bestäuben Obst- und Gemüsepflanzen. Letzteres machen in erster Linie Wildbienen. Eine einzige Mauerbiene bestäubt so viele Blüten wie 80 bis 300 Honigbienen. Wahnsinn!
Jedes Lebewesen hat seine Funktion im Kreislauf des Lebens
Ohne Raupen fliegen keine Schmetterlinge, in einem toten Boden ohne Regenwürmer und Mikroorganismen werden aus Pflanzenresten keine Nährstoffe. Ohne Würmer haben Igel, Amseln und andere Tiere für ihren Nachwuchs nichts zu fressen. Finden Insekten – egal ob freundlich oder fies – keinen Lebensraum mehr und werden weniger, geht über kurz oder lang die Zahl der Vögel, Fledermäuse und Fische zurück, die sich von diesen Insekten-(Larven) ernährt. Alles hängt mit allem zusammen.
Im Naturgarten geht es um das ökologische Gleichgewicht
Weil das so ist, liegt die Ursache für Probleme in Gärten, die „viel Arbeit machen“ nicht unbedingt im Gemüsebeet oder in der Staudenrabatte, sondern im Zustand des gesamten Systems.
Euer Garten kommt ganz natürlich in Balance, wenn er vielfältige Lebensräume bietet und Nahrung parat hält, die Wildbienen, Vögel, Igel oder Fledermäuse zum Überleben brauchen. Schädlingsfrei wird ein Naturgarten deshalb niemals sein. Aber darum geht es gar nicht. Leben und leben lassen – so, dass jeder seine Nische findet. Das ist die Devise im nützlingsfreundlichen Garten.
Artenvielfalt funktioniert sogar auf dem Balkon
Mehr Natur passt selbst auf den Balkon. Thymian, Lavendel und Steppensalbei im Blumenkasten sind super. Im Frühjahr helfen Zwiebelblumen wie Krokus und Blausternchen den Wildbienen über den ersten Hunger. Im Herbst füllen spätblühende Stauden wie Fetthenne und Astern die Winterreserven der Hummeln auf. Alles, was Wildbienen und Co brauchen, sind nektarreiche Blüten sowie Orte zum Verstecken und Nisten. Wie ihr mit kleinem Budget in 30 Minuten einen bienenfreundlichen Balkon anlegt? Das erklären wir euch Schritt für Schritt in dem unteren Beitrag.
So fördert ihr Insekten
Sorgt für Nahrung, indem ihr den Insekten die richtigen Futterpflanzen anbietet. Gebt ihnen Nistplätze, indem ihr Nisthilfen im Garten aufhängt und gewährt ihnen Unterschlupf, indem ihr den Garten nicht so gut aufräumt. Dann kommen die Insekten von alleine. Leicht verwilderte Garten-Zonen und bunte Blumenwiesen sind für sie wertvolle Lebens- und Rückzugsräume.
Warum Blumenwiesen im Naturgarten wichtig sind
In einer Wiese aus Wildblumen finden Insekten nicht nur reichlich Unterschlupf, sondern auch Futter. Schöner Nebeneffekt: Einen trockenen Sommer überstehen Blumenwiesen deutlich besser als Prachtstauden-Beete oder Rasenflächen. Außerdem sehen Wildblumen wahnsinnig schön aus. Und einmal angelegt, machen solche Wiesen wenig Arbeit. Holt schon mal den Liegestuhl! Wie ihr eine Blumenwiese anlegt, erklären wir euch im Beitrag Blumenwiese anlegen.
Blumenwiese für den Garten
Podcast: Folge 5
Wie wird aus einer langweiligen Rasenfläche eine blühende Wiese? Worauf sollte ich achten, damit die Aussaat klappt? Und wie kriege ich es hin, dass die Wiese jedes Jahr wieder blüht?
Wie Wildbienen leben
Vor allem Wildbienen profitieren von der bunten Vielfalt der Blumenwiesen. Es gibt hunderte heimische Wildbienen-Arten, von denen etliche auf der „Roten Liste“ der bedrohten Tierarten stehen. Alle leben und vermehren sich völlig anders als die Honigbienen der Bienenzüchter. Wichtigster Unterschied: Die meisten Wildbienen weilen alleine. Sie leben nur wenige Wochen. Sie haben spezielle Vorlieben. Sie können uns Menschen nicht stechen. Und sie bewegen sich in einem deutlich kleineren Radius um ihr Nest als Honigbienen. Was das für Konsequenzen hat? Lasst uns die Rote Mauerbiene als Beispiel nehmen.
Die Rote Mauerbiene sucht zum Nisten hohle Stängel
Eine der häufigsten Wildbienen-Arten ist bei uns die Rote Mauerbiene (Osmia rufa). Sie baut gleich nach dem Schlüpfen im März/April sogenannte Brutzellen in hohle Stängel. Sie bringt Pollen in den Hohlraum, legt ein Ei ab, baut aus Matsch eine kleine Zwischenwand und schließt die nächste Brutzelle an. Bis zu zehn können es pro Stängel sein. Beim Pollensammeln bestäubt sie nebenbei Obstbäume und andere Pflanzen. Nach etwa acht Wochen ist das Leben einer erwachsenen Roten Mauerbiene schon zu Ende. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die den eingelagerten Pollen fressen, sich verpuppen und ab dem Spätfrühling auf das nächste Frühjahr warten, um zu schlüpfen. Der Kreislauf beginnt von vorne.
Eine Rote Mauerbiene braucht also im März und April (!) hohle Stängel, Lehm und Wasser sowie den Pollen früh blühender Pflanzen, damit sie sich vermehren kann.
Die Hummel-Königin frisst sich Winterspeck zum Überwintern an
Hummeln zählen ebenfalls zu den Wildbienen. Sie leben in der warmen Jahreszeit sozial in sogenannten Sommerstaaten. Nach dem Paaren sucht sich die begattete, junge Königin ein Winterquartier. Das Volk stirbt ab. Die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) überwintert zum Beispiel gerne in tiefen, alten Maulwurfsgängen oder in Mauerlöchern.
Bedeutet: Ohne blütenreichen Spätsommer und Frühherbst futtert sich die Erdhummel-Königin nicht genügend Winterspeck an, um die kalte Jahreszeit zu überstehen. Und weil sie aufwacht, sobald es ein paar Tage wieder etwas wärmer wird, muss sie schon im zeitigen Frühjahr Blüten finden, an denen sie ihre Energiereserven auffüllen kann.
Hohlräume, Totholz und sandige Bereiche finden Wildbienen toll
Und so gibt es viele Beispiele. Die Sandsteppenbiene (Nomioides minutissimus) gräbt ihre Nester in sandigen, trockenen Boden, Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum) und Maskenbiene (Hylaeus communis) nutzen vorhandene Hohlräume, die Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) frisst Brutgänge in Totholz und die Weibchen der Gelbbindigen Furchenbiene (Halictus scabiosae) graben Nester in lockere Erde.
Was tun, um Wildbienen zu fördern?
Ihr braucht Pflanzen im Garten, die viele verschiedene Wildbienen rund ums Jahr ernähren und ruhige, vielfältige Orte, an denen sie ihre Brut sicher ablegen können. Darüber, dass eine naturnahe Blumenwiese vieles davon bietet (monatelang jede Menge Blüten, hohle Stängel unterschiedlichen Durchmessers und offenen Boden, den kein Mensch betritt), sprachen wir schon.
Für manche Insekten geht es auch anders. Mit einem „Fertighaus“.
Insektenhotels, Bienenhäuser und Nützlingsquartiere
Mit einem Bienenhaus, Insektenhotel oder Nützlingsquartier schafft ihr gezielt Nisthilfen für Wildbienen und/oder andere Insekten, wie Marienkäfer und Florfliegen. Ihr könnt dabei zusehen, wie Wildbienen die Röhren besiedeln, wie sie Futter hineinbringen und die Öffnungen verschließen. Selbst im 5. Stock eines Hochhauses siedeln sich Wildbienen und andere Nützlinge an.
Fast alle Neudorff Wildgärtner Freude Nisthilfen eignen sich für den Garten, die Terrasse und den Balkon. Sie werden in sozialen Einrichtungen in Deutschland handgefertigt und sind vom Nabu empfohlen.
Der richtige Standort für ein Bienenhaus oder Insektenhotel liegt Richtung Süden
Hängt die Nisthilfe an einem sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Platz auf. Die Nisthilfe sollte möglichst in südlicher Ausrichtung (SW, S, SO) in ein bis zwei Meter Höhe, mindestens oberhalb der Vegetation, platziert werden. Eine Haus- oder Garagenwand bietet sich an, ein Zaun oder ein Baumpfahl. Idealerweise finden die neuen Bewohner im direkten Umfeld Pflanzen, an denen sie Nektar und Pollen sammeln können. Aus dem Nektar holen sich Wildbienen die Energie zum Fliegen. Vom Pollen ernähren sich die jungen Bienen und die Bienenbrut.
Bringt die Nisthilfe so an, dass sie nicht wackelt
Schraubt die Nisthilfe ordentlich fest, denn wenn es schwankt, ziehen keine Bienen ein. Lasst die Nisthilfe im Winter draußen hängen, sonst schlüpfen die Larven drinnen zu früh und sterben. Und seid vorsichtig mit Farben und Ölen. Bienen reagieren empfindlich auf Chemie.
Das Bienenhaus – die große Naturgarten-Nisthilfe für Wildbienen
Das Neudorff Wildgärtner Freude Bienenhaus schafft Lebensraum für verschiedene Wildbienen-Arten. Es eignet sich auch für Streuobstwiesen. Die Öffnungen haben Durchmesser von 4, 6 und 8 Millimetern, die Länge der Röhren variiert zwischen 4,5 bis 7,8 Zentimetern. In den kleinsten Öffnungen nisten zum Beispiel verschiedene Scherenbienen, Maskenbienen und Grabwespen. In die Pappröhren mit 6 Millimetern ziehen verschiedene Mauerbienen, kleinere Blattschneiderbienen-Arten und Lehmwespen ein. Die 8 Millimeter Holzbohrungen locken die größeren Arten an, wie beispielsweise die Gehörnte Mauerbiene, die Platterbsen-Mörtelbiene und die Garten-Blattschneiderbiene.
Die Nisthilfe ist aus hochwertigen heimischen, natürlichen Materialien gefertigt und in Deutschland mit Unterstützng von Lebenshilfe-Werkstätten hergestellt. Die Pappröhren bestehen aus langlebiger Pappe.
Das Insektenhotel – Die All-Inclusive-Nisthilfe für verschiedene Insekten
Im Neudorff Wildgärtner Freude Insektenhotel finden verschiedene Nützlinge Unterschlupf.
Marienkäfer und erwachsene Florfliegen suchen in der kälteren Jahreszeit zum Beispiel in den lockeren Materialien Unterschlupf. Wildbienen nisten in den Schilfröhrchen oder den Bohrlöchern der Holzblöcke.
Nützlingsquartiere – back to basics
Die Neudorff Wildgärtner Freude Nützlingsquartiere bieten speziell für Mauerbienen beziehungsweise Wildbienen und Grabwespen einen Platz zum Nisten. Ihr Außenkörper besteht aus einer recycelbaren Weißblechdose, in der Niströhren stecken. Ein cooler, kleiner Unterschlupf, der gut auf jeden Balkon passt!
Natürlichen Lebensraum schaffen mit einfachen Mitteln
Apropos Unterschlupf: Jede kleine Fläche zählt! Ihr könnt noch mehr tun, damit in eurem Naturgarten ein kleines Nützlingsparadies entsteht, in dem sich selbst größere Tiere wie Vögel, Igel und Spitzmäuse gut aufgehoben fühlen:
- eine ruhige Gartenecke nicht mähen
- aus den Beeten gesammelte Steine an einem sonnigen Platz im Garten zu einem Haufen stapeln
- eine Trockenmauer bauen
- Totholz liegen lassen
- Stauden erst im Frühjahr vor dem neuen Austrieb zurückschneiden
- Laub im Herbst in die Beete fegen oder auf einem großen Haufen sammeln
- pollentragende Pflanzen in den Garten setzen, die im Spätsommer und Herbst blühen
- viele Gewächse mit ungefüllten Blüten pflanzen
- bienenschonende Pflanzenschutzmittel benutzen (wenn ein Mittel nicht bienenschonend ist, muss das auf der Packung stehen)
- in trockenen Sommern eine „Bienen-Bar“ aufstellen (ein wassergefüllter Untersetzer mit ein paar Steinen reicht)
Pflanzenfinder: Bienenfreundliche Pflanzen finden
Mit welchen Pflanzen ihr Wildbienen unterstützten könnt, entdeckt ihr im Neudorff Pflanzenfinder:
Was ist drin in den Samen-Mischungen für Blumenwiesen?
Am Anfang sprachen wir darüber, dass es nicht genug Wildblumen-Wiesen in den Gärten geben kann. Am einfachsten holt ihr euch eine in den Garten, indem ihr eine von Experten zusammengestellte mehrjährige Samen-Mischung aussät. Neudorff hat drei davon im Programm, jede speziell auf eine Nützlingsgruppe abgestimmt. So, dass die nützlichen Insekten in der Natur jederzeit was zum Fressen und Unterschlupf finden.
Das Ziel im Naturgarten: ein dauerhaftes Insektenparadies ohne Arbeit
Die Neudorff Samen-Mischungen Wildgärtner Freude müsst ihr nicht jedes Jahr neu aussäen, weil sie viele mehrjährige Arten enthalten. Das ist sinnvoll und wichtig, damit die davon lebenden Nützlinge und ihre Nachkommen in den nächsten Jahren immer die für sie geeigneten Arten in der Natur vorfinden. Nur so bauen sich dauerhafte Populationen auf.
Die einjährigen Arten in der Mischung blühen bereits ein paar Wochen nach der Aussaat, sodass eure neue Blumenwiese kurzfristig Wildbienen und Co. hilft. Zusammen mit den Mehrjährigen bilden sich über Jahre hinweg stabile Pflanzenbestände in eurem Naturgarten. Grundsätzlich könnt ihr unsere Mischungen kombinieren. Sät ihr die Mischung im Frühherbst aus, blühen die Wildstauden im Frühsommer des kommenden Jahres. Pflanzenschutz solltet ihr in einem Naturgarten nicht betreiben, düngen braucht ihr auch nicht.
Das macht Neudorff Wildgärtner Freude Samen-Mischungen aus:
- mehr als 25 vitale, heimische Wildblumen-Arten
- speziell auf eine Nützlingsgruppe abgestimmt
- ausgewogener Mix von ein- und mehrjährigen Arten
- blühen von April bis in den November
- mit vielen rosettenbildenen Arten, die Unkraut unterdrücken
- samenfeste, robuste Arten
- wächst hüfthoch
- auf allen Standorten einsetzbar - auch auf Baumscheiben, als Beetbegrenzung und Wegrändern
- Keimschutzpackung – getestete Qualität
- 1 Packung reicht für 10 Quadratmeter
Samen-Mischung für den Bienengarten
Für das gezielte Fördern von Honig- und Wildbienen empfehlen wir euch die Samenmischung Wildgärtner Freude Bienengarten. Auf Bienengarten-Blumenwiesen finden Honig- und Wildbienen vom Frühling bis in den Herbst durchgängig Blüten von 27 Wildblumen-Arten, die Pollen und Nektar spenden.
Kornblumen und Herzgespann versorgen beispielsweise Honig- und Wildbienen mit Nektar. Die Malve zieht mit ihrem großen Pollenangebot besonders viele Honigbienen an und Klatschmohn lockt mit 2,5 Millionen Pollenkörner pro Blüte.
Hummeln erreichen mit ihrem langen Rüssel Nektar und Pollen in engen, langen Röhrenblüten. Als typische Hummelpflanze gilt zum Beispiel die Akelei. Johanniskraut ist für Hummeln ein wichtiger Pollenspender. Sie lieben Sand-Esparsette, Wilden Majoran, Klatschmohn, die Echte Schlüsselblume und Wiesensalbei.
Manche Wildbienen sind sehr wählerisch, was ihre Futterpflanzen angeht. Die Korbblütler-Maskenbiene sammelt zum Beispiel Nektar und Pollen ausschließlich an Korbblütlern wie Färberkamille und Wiesen-Margeriten. Diese Pflanzenarten und noch etliche mehr sät ihr mit der Neudorff Wildgärtner Freude Samen-Mischung Bienengarten aus.
Bunte Schwärmerei – eine Samen-Mischung zieht Schmetterlinge magisch an
Mit Neudorff Wildgärtner Freude Bunte Schwärmerei sät ihr Blumensamen aus, die den speziellen Ansprüchen von Schmetterlingen genügen. Die Wildblumen dienen den erwachsenen Schmetterlingen als Futterquelle und sind ein idealer Lebensraum für die Schmetterlingsraupen.
Die fertigen Schmetterlinge ernähren sich hauptsächlich von Nektar, von dem sie jede Menge in den Blüten der „Bunten Schwärmerei“ finden. Sogar für Nachtfalter ist mit Mondviolen gesorgt.
Mit dabei sind der zur Eiablage beliebte Natternkopf, verschiedene Doldenblüter, die zum Beispiel die Raupen des Schwalbenschwanzes für ihre Entwicklung brauchen, oder Hornklee, der die Raupen eines Bläulings glücklich macht.
Insektentreff auf der Wildblumen-Wiese
Sät ihr die 27 verschiedenen ein- und mehrjährigen Wildblumen aus, die die Samen-Mischung Neudorff Wildgärtner Freude Insektentreff ausmachen, habt ihr kurz darauf eine Naturwiese, die die Artenvielfalt der Nützlinge in eurem Garten fördert.
Von Färberkamille und Wiesenkerbel über Glockenblume und Heidenelke, Witwenblume, Fingerbraut, Königskerze und noch vielen anderen Arten mehr bleiben keine Nützlings-Wünsche offen.
Wildbienen anlocken
Podcast: Folge 29
Wie locke ich Wildbienen in den Garten oder auf den Balkon? Machen Wildbienen auch Honig? Und warum sind gefüllte Blüten gar nicht so gut für Insekten? Darüber unterhalten sich Paula und Sabine in dieser Episode.
Vorteile von Samenmischungen – für uns und die Natur
- stabiler Pflanzenbestand über Jahre hinweg
- nützliche Insekten finden immer Nahrung
- blühen bei Aussaat im Frühjahr nach wenigen Wochen; am schnellsten sind Kornblumen, Klatschmohn und Margeriten
- braucht wenig Pflege (zweimal im Jahr zurückschneiden genügt)
- kein Düngen erforderlich (Pflanzen in der Mischung haben geringen Nährstoffbedarf)
- fördern nachhaltig das Nützlingsleben
Anleitung zur Aussaat der Blumenwiesen-Mischungen
Wir empfehlen für das Anlegen einer Blumenwiese einen trockenen Tag von März bis Juni oder von September bis Oktober.
Eine genaue Anleitung mit Materialübersicht gibt’s im Neudorff Magazin.
Tipps, wie es mit der Aussaat klappt:
- Sucht euch einen windstillen Tag zum Aussäen aus. Das Saatgut von Wildblumen wiegt wenig und könnte andernfalls verwehen.
- Als Aussaathilfe setzen wir den Blumenwiesen-Mischungen Vermiculite zu. Das natürliche Tonmaterial erleichtert das gleichmäßige Ausbringen der Samen und verhindert, dass ihr Saatgut überdosiert. In zu dicht gesäten Wiesen haben die Pflanzen nicht genügend Platz, um sich gut zu entwickeln.
- Noch leichter findet ihr die richtige Menge, indem ihr euer Saatgut zum Beispiel auf die Hälfte portioniert und mit beiden Portionen jeweils genau die Hälfte der gesamten Fläche einsät.
12 Tipps, wie der Garten für Nützlinge sicher wird
Habt ihr „wilde Tiere“ in euren Garten gelockt? Dann bleibt euch als aufmerksame Gastgeber im Naturgarten noch eine letzte Aufgabe. Sorgt dafür, dass den Wildbienen, Vögeln, Säugetieren und all den anderen Lebewesen nichts passiert!
- Seid vorsichtig im Garten, vor allem, wenn ihr an alten Reisig- und Holzhaufen arbeitet.
- Räumt euren Garten nicht zu gründlich auf. Im Herbstlaub überwintern zum Beispiel viele nützliche Insekten.
- Bringt Netze stets so an, dass sich niemand darin verheddert.
- Verwendet keine Laubsauger, Fallen, Giftköder.
- Wenn ihr Pflanzenschutzmittel braucht, nehmt umweltverträgliche Mittel.
- Sichert Kellerschächte und Treppen so, dass Igel, Kröten und andere Vierfüßer leicht wieder herauskommen. Legt ein Brett schräg über die Stufen oder baut mit Ziegelsteinen Zwischenstufen ein, die die Tiere überwinden können.
- Solltet ihr mal einen Igel entdeckt haben, der Hilfe benötigt, hilft euch dieser Beitrag sicherlich weiter, was zu tun ist: Igeln helfen
- Deckt Wasserbecken und Regentonnen ab, sodass dort keine Tiere ertrinken.
- Bietet bei bodennahen Teichen oder Wasserstellen den Tieren eine Möglichkeit, herauskrabbeln zu können. Zum Beispiel ein Brett zum Ufer oder einen flachen Uferrand.
- Ein Stück schwimmendes Holz ist auf einer Wasserfläche ein guter Rastplatz für Insekten.
- Macht nachts das Licht aus. Nachtfalter und Glühwürmchen brauchen zum Leben Dunkelheit.
- Sorgt dafür, dass Katzen und andere Räuber die Nester der Tiere, die ihr schützen wollt, nicht plündern.
- Stört Fledermäuse, Igel und andere Tiere, die in den Winterschlaf gehen, im Winter nicht. Sie verlieren durch die Unterbrechung viel Energie und überleben vielleicht nicht bis zum Frühling
- Wie ihr Fledermäuse sonst noch unterstützen könnt, lest ihr im Beitrag Fledermäuse im Garten schützen
FAQs
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Kann ich das Bienenhaus/Insektenhotel mit Farbe oder Öl wetterfest machen?
Das Insektenhotel/Bienenhaus besteht ausschließlich aus unbehandelten Naturmaterialien, da die Insekten sehr empfindlich auf Chemikalien reagieren.
Um das Insektenhotel wetterfest zu machen, könnt ihr Dachpappe, Stahl- oder Aluminium-Bleche anbringen. Auch natürliche Pflanzenöle und Wachse, wie z.B. Leinöl, Tungöl, Bienenwachs oder Carnaubawachs können eingesetzt werden. Solltet ihr Farbe zur Verschönerung verwenden wollen, muss diese lösungsmittelfrei und frei von Sikkativen (Trocknungsmitteln) sein. Auch Holzschutzmittel, um das Holz haltbarer zu machen, dürfen keine Lösungsmittel oder Trocknungsmittel enthalten. Solche Farben oder Holzschutzmittel sind beispielsweise in Bio-Märkten erhältlich.
Das Füllmaterial des Insektenhotels sollte dabei komplett ausgespart werden.
Das Hotel sollte erst nach vollständiger Abtrocknung wieder aufgehängt oder aufgestellt werden, da kleine Wildbienen sonst kleben bleiben können. Bei Ölen kann dieser Trocknungsprozess einige Tage in Anspruch nehmen.
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Könnt ihr mir einen Bauplan vom Insektenhotel/Bienenhaus schicken?
Bauanleitungen für unser Insektenhotel bieten wir nicht an. Unser Insektenhotel wird ausschließlich im fertig montierten Zustand im Handel angeboten. Dadurch bekommen die Werkstätten unseres Kooperationspartners, die Paritätische Gesellschaft Behindertenhilfe GmbH in Stadthagen, regelmäßige Aufträge.
Bauanleitungen für verschiedene andere Insektenhotels findet Ihr beim Naturschutzbund Deutschland e.V. (Nabu)
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Muss ich das Insektenhotel reinigen?
Nein das ist grundsätzlich nicht nötig, die Bewohner reinigen die Niströhren selber. Ihr solltet nur gelegentlich auftretende Spinnweben vor dem Hotel entfernen.
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Wie locke ich Insekten in ein Insektenhotel?
Die dort geförderten Nützlinge wie z.B. Wildbienen siedeln sich von alleine an!
Ihr könnt aber dennoch mit einfachen Maßnahmen viel dafür tun, dass das Insektenhotel gut von nützlichen Insekten genutzt wird.
Wichtig ist der Standort: das Insektenhotel sollte an einem sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Platz, möglichst in südlicher Ausrichtung (SW, S, SO) in 1 – 2 Meter Höhe, mindestens aber oberhalb der Vegetation, aufgehängt werden. Aufhängungsort kann eine Haus- oder Garagenwand sein. Selbst im 5. Stock eines Hochhauses in der Stadt können sich Wildbienen und andere Nützlinge ansiedeln.
Idealerweise befinden sich im näheren Umfeld des Insektenhotels Pflanzen mit Nektar- und Pollenangebot. Baut möglichst nur ungefüllte Blumensorten an: nur sie bilden Pollen und Nektar. Gefüllte Sorten sind als Nahrungspflanzen ungeeignet für Blütenbesucher, denn sie bilden weder Pollen noch Nektar.
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Wann hänge ich ein Insektenhotel am besten auf?
Das ist jederzeit möglich: Das Insektenhotel bietet im Frühjahr und Sommer Nistmöglichkeiten und Plätze zum Ausruhen. Im Herbst und Winter ziehen sich die Insekten zum Winterschlaf darin zurück. Über den Winter muss das Insektenhotel draußen bleiben, sonst erwachen die Insekten zu früh aus dem Winterschlaf und sterben im Zimmer.
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Hält der Labyrintheingang des WildgärtnerFreude Igelhauses nur Katzen fern oder behindert er auch die Igel?
Neugierige Katzen können die 90°-Ecke nicht überwinden. Die Igel kommen gut hindurch. Sie haben es gerne versteckt und geschützt und können so im WildgärtnerFreude Igelhaus ruhig schlafen und überwintern.