Wespen leben auf unterschiedliche Weisen:
Wespen, die ihre Wespennester freihängend unter Dachüberstände oder in Bäumen bauen, sind Ende August wieder verschwunden und werden uns beim Essen mit der Familie im Garten gewöhnlich weder lästig noch gefährlich.
Die Wespen, die uns auf der Terrasse oder dem Balkon nerven sind die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe (Vespula germanica). Diese beiden Wespenarten bauen die Wespennester unterirdisch in Mäuse- oder Maulwurfbauten, d. h. in dunkle Hohlräume. Die finden sie allerdings auch in Haus-Verkleidungen, Rollladenkästen oder unter Terrassenbrettern.
Die Wespen leben in einer Volksstärke von 1.000 - 7.000 Tieren. Ein befruchtetes Weibchen, die Königin, baut im Frühjahr Nistwaben aus zerkauten Holzfasern an dunklen, geschützten Orten und legt dort Eier. Der Nachwuchs wird anfangs von ihr allein versorgt. Die Anzahl der Arbeiterinnen nimmt danach konstant zu, so dass die Königin später nur noch mit der Eiablage beschäftigt ist. Die Anzahl der Tiere kann über den Sommer auf mehrere Tausend anwachsen. Zum Winter stirbt das alte Volk ab. Nur die vorher ausgeflogenen, befruchteten Jungköniginnen überwintern in Verstecken und gründen im Frühjahr neue Völker.
Die erwachsenen Wespen ernähren sich vorwiegend vegetarisch von Nektar und anderen zuckerhaltigen Pflanzensäften. Die Larven werden mit zu Brei zerkauten Insekten oder anderem tierischen Eiweiß gefüttert. Deshalb fliegen die Deutsche und die Gemeine Wespe zu bestimmten Zeiten nicht nur auf Süßes, sondern suchen Nahrung für die Larven auch auf Wursttellern.